Was ich über Politiker und Politik denke

Ich maße mir nicht an zu glauben, die Gesellschaft verändern zu können. Aber ich kann sie – so wie jeder andere auch – beeinflussen. Und ich weiß auf Grund meiner ostdeutschen Sozialisierung (als ostberliner Mauerkind) und dem entsprechenden Erleben, dass sich Menschen ohne ständige Existenzängste SEHR viel sozialer verhalten* (bis auf die kranken Kontrollfreaks, die das Gesellschaftssystem mit ihrer ständigen Paranoia immer wieder völlig aus dem Gleichgewicht bringen**).

Gleichzeitig weiß ich, dass wir alle zusammen die Gesellschaft sehr einfach verändern können. Wir müssen nur lediglich die Rahmenbedingungen verändern und schon verhalten sich viele Menschen ganz anders. Dass dies sehr gut funktioniert, wird einem bewusst, wenn man z.B. einmal die Verhaltensänderungen der Menschen durch die Abwrackprämie studiert.

Politiker sind übrigens nicht dafür da, die Probleme anderer Menschen zu lösen. Politiker haben lediglich für die ständige Verbesserung aller Rahmenbedingungen zu sorgen, damit jeder Mensch (alleine oder in der Gruppe) SEINE Probleme – in seinem eigenen Sinne – selber lösen kann. Der (Irr-) Glaube von so genannten Politikern, die Probleme anderer Menschen lösen zu müssen, hält viele Menschen davon ab, sich zur Problemlösung überhaupt einzubringen.***

Wenn wir noch dazu aufhören, alle durch Rationalisierung und Automatisierung von Erwerbsarbeit frei gestellten Menschen zu stigmatisieren oder sogar zu kriminalisieren, könnten sich die freigewordenen Kapazitäten sehr kreativ entwickeln. Menschen müssen nicht (zwangs-) beschäftigt werden, da sie sich von ganz alleine kümmern, wenn die Gesellschaft sie (dafür) wertschätzt.

*) Diese positive und warmherzige Lebenserfahrung fehlt vielen jüngeren bzw. westlich sozialisierten Menschen, weshalb die meisten auch nicht loslassen können, um aus ihrem Kontrollwahn heraus zu kommen. Der völlige Verlust des Grund- bzw. Urvertrauens in den anderen Menschen macht alle zwischenmenschlichen Beziehungen bzw. die Gesellschaft und langfristig unseren gesamten natürlichen Lebensraum kaputt.

**) Eine der Hauptursachen liegt u.a. in den nicht aufgearbeiteten Kriegs- und Nachkriegstraumata unserer Eltern und (Ur)Großeltern, da nach den Weltkriegen ganz Europa eigentlich erst einmal in Gruppentherapie gemusst hätte. Statt dessen wurde aber der Materialismus zur ultimativen Gesellschaftsdoktrin erkoren, was beschädigte Seelen leider nur beschwichtigt, sie aber nicht geheilt hat… Gib einem verletzten Kind einen Bonbon und es hört auf zu weinen. Rede und beschäftige Dich mit ihm und es kann, egal was auch immer für eine Katastrophe passiert ist, wieder lachen.

***) Hier fängt das ganze Dilemma an, da Politiker glauben, die Probleme Anderer in IHREM Sinne lösen zu können und somit das Individuum, welches sie aus einer krankhaften Egomanie heraus glauben vertreten zu müssen, am Ende völlig abwerten und entmündigen.